Reisekrankheiten

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Reisekrankheiten – Pro und Contra für die Mitnahme eines Tieres ins Ausland

Vorbeugen ist besser als Heilen… (hippokratischer Eid)

Reisekrankheiten sind Krankheiten, die im Ausland häufiger vorkommen als in Deutschland.
Unser Hund kann sich dort mit diesen Krankheiten anstecken und Wochen aber auch noch Monate danach erkranken. Die Übertragung erfolgt über Zecken (Ehrlichiose, Babesiose, Anaplasmose, Borreliose), Stechmücken (Leishmaniose, Herzwurmkrankheit), verunreinigtes Wasser (Leptospirose), Aufnahme von Zwischenwirten (Lungenwürmer) oder Biss durch infizierte Tiere (Tollwut).
Besonders häufig kommen ein Großteil der Erkrankungen in den Mittelmeerländern vor, die zu unseren beliebtesten Urlaubszielen gehören, wie Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Ungarn und Griechenland. Am wahrscheinlichsten ist die Ansteckung in der Zeit zwischen April und Oktober, weil da nicht nur die Hauptsaison der Urlauber, sondern auch der blutsaugenden Parasiten ist.

Gegen manche dieser Erkrankungen gibt es Impfungen oder Medikamente, die vor einen gewissen Schutz vor der Erkrankung bieten (Leptospirose, Leishmaniose, Babesiose, Tollwut). Allerdings sind sie zum Teil schlecht verträglich, der Schutz umstritten und die Behandlung nur kurzfristig wirksam.
Bei allen anderen Erkrankungen erfolgt der Schutz indirekt über eine entsprechende Zecken- oder Mückenprophylaxe, die entweder über ein spot-on Präparat oder entsprechende Halsbänder gewährleistet wird. Allerdings können auch diese Medikamente keinen umfassenden Schutz bieten.
Bitte beachten Sie, dass nicht alle erhältlichen Medikamente geeignet sind. Ungeeignet sind neben Produkte aus dem Zoofachhandel auch Präparate wie Frontline (enthält keinen Repellent) oder pflanzliche Präparate.
Die Frequenz, in der das Medikament aufgetragen wird, ist kürzer als in Deutschland. Die Applikation sollte möglichst vor Reiseantritt erfolgen. Das Tier sollte 2-3 Tage vor und nach dem Auftragen nicht baden gehen bzw. gebadet werden.
Lassen Sie ihr Tier in den Urlaubsländern während der Dämmerung und nachts im Haus (Haupflugzeit der Schmetterlingsmücke und Sandfliegen). Benutzen Sie die Klimaanlage und verwenden Sie zusätzlich Moskitonetze an Fenstern und Türen.
Gegen Herz- und Lungenwürmer helfen spezielle Wurmkuren, die je nach Dauer des Aufenthalts geben werden. Bitte beachten sie auch hierbei, dass nicht jede Wurmkur wirksam ist und die Frequenz der Gabe vom Wurmtyp abhängt.

Die Mitnahme von Hunden und Katzen in warmen Urlaubsländer ohne entsprechenden Schutz kann Ihr Tier mit dem Leben bezahlen. Ein Teil der Krankheiten kann akut (Babesiose), aber auch chronisch verlaufen (Leishmaniose, Ehrlichiose). Die chronisch verlaufenden Krankheiten sind schwer oder gar nicht heilbar. Die Therapien sind kostenintensiv, langwierig und nicht ohne Nebenwirkungen. Einige Hunde sterben ohne auf die Therapie anzusprechen.
Unsere Tiere sind besonders ansteckungsgefährdet, da sie solch eine Reise immer stresst (Stress unterdrückt das Immunsystem) und sie mit den dortigen Krankheiten nicht vertraut sind.
Wenig Europäer reisen in ein Malariagebiet nur mit einem Moskitoschutz.
Aber viele Hundebesitzer nehmen ihren Hund mit in ein Gebiet mit Herzwürmern oder Leishmaniose ohne irgendeinen Schutz.

Zudem werden durch die „Reisesouvenirs“ Krankheiten nach Deutschland eingeschleppt, die wir in dieser Form hier (noch) nicht haben.

Dies gilt leider in gleicher Form für Hunde aus dem Auslandstierschutz. Diese sollten in Deutschland sofort mit einem speziellen Wurmmittel behandelt und mindestens zweimal labortechnisch mittels Bluttest abgeklärt werden.

Bitte denken Sie daran: VERMEIDEN ist besser als VORBEUGEN.

Aber zumindest sollten Sie VORBEUGEN.

Informieren Sie sich bei Ihrem Tierarzt, oder besser noch: lassen Sie Ihren Vierbeiner zu Hause!