Ernährung

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Bei der Ernährung unserer Hunde haben wir die Wahl zwischen Nass-, Halbfeucht- und Trockenfutter.
Seit einigen Jahren zeichnet sich zudem ein Trend ab, der aus den USA kommt, und als „BARF“ (bone and row food) bezeichnet wird.Was ist nun die richtige Ernährung für unsere Hunde?Kann man das so pauschal beantworten?

Aus medizinischer Sicht ist es sicher sinnvoller, einen Hund mit einem qualitativ hochwertigen Nassfutter zu füttern, das alle Nährstoffe beinhaltet, als ihm eine unausgewogene Fleischration vorzusetzen. Denn der Hund ist kein Wolf. Der Hund und der Wolf haben einen gemeinsamen Vorfahren, und dieser ist ausgestorben. Und auch der Wolf frisst nicht nur Muskelfleisch.
In freier Wildbahn werden nur wenige Wölfe älter als acht Jahre. Unsere Hunde haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12-13 Jahren (abhängig von der Rasse und Größe). Eine optimale Rationsgestaltung spielt für die Gesundheit und Vitalität unserer Hunde eine entscheidende Rolle.
Außerdem liegt ein Wolf nicht auf unserem Sofa. Wenn man rohes Fleisch füttert, sollte man sich bewusst sein, dass Parasiten übertragen werden können. Der Hund wird in der Regel gut mit ihnen fertig, aber es gibt Parasiten, die dem Menschen gefährlich werden können. Ein sicheres Abtöten der Parasiten erreicht man lediglich durch Abkochen, Einfrieren ist nicht ganz so sicher.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht unterscheidet sich der Hund beispielsweise durch seine höhere Amylaseaktivität (ein Enzym der Bauchspeicheldrüse zur Kohlenhydratverdauung) vom Wolf. Somit kann dem Hund mit seiner Nahrung ein größerer Kohlenhydratanteil zugeführt werden, als dass beim Wolf der Fall wäre. Allerdings übersteigt der Anteil an Kohlenhydraten (egal, ob dieser Teil aus Getreide oder Kartoffeln besteht) in den meisten Trockenfuttern die Kohlenhydrattoleranz des Hundes wahrscheinlich auf lange Sicht.
Warum ist der Kohlenhydratanteil in den Trockenfuttern so hoch? Dabei spielen neben maximaler Gewinnausnutzung (Getreide ist billiger als Fleisch, tierisches Eiweiß teurer pflanzliches Eiweiß) technische Aspekte eine Rolle, es ist momentan nicht möglich, ein Trockenfutter ohne Kohlenhydrate (i.R.40-60%) herzustellen.
Ein Trockenfutter enthält unter 10% Feuchtigkeit, ein Grund für die lange Haltbarkeit. Im Vergleich: ein Lebewesen enthält 80% Feuchtigkeit. Das bedeutet, ein Hund, der Trockenfutter frisst, muss mehr trinken. In der Regel trinken die Hunde direkt nach der Futteraufnahme, wodurch das Futter im Magen quillt. Die Füllmenge des Magens wird dabei sehr groß, was an sich kein Problem ist. Kommt jedoch eine Rassedisposition (Doggen, großwüchsige Hunde) hinzu und bewegt oder spielt der Hund nach der Futteraufnahme, kann es zur Magendrehung kommen.
Generell ist es sinnvoll, die Mahlzeiten auf zwei Rationen aufzuteilen. Insbesondere nervöse, sehr aufgeregte sowie junge und alte Hunde sollten mehrere Mahlzeiten pro Tag erhalten.

Ähnlich wie beim Menschen haben Futtermittelunverträglichkeiten und Allergien beim Hund in den letzten Jahren stark zugenommen. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Nach meiner Meinung spielt die Ernährung ebenfalls eine Rolle. Zumindest ist das Futter ein Anteil in der Gesundheitsvorsorge des Hundes, der im Gegensatz zu Belastungen durch Umweltverschmutzung und Giftstoffe beeinflussbar ist.
Fertigfutter wird durch Erhitzen (meist über 120°C) haltbar gemacht, wodurch es weitgehend erreger- und keimfrei wird. Allerdings zerstört das Erhitzen auch lebenswichtige Vitamine, verändert Eiweiße, Fette und Mineralstoffe. Vitamine werden dem Futter danach häufig in synthetischer Form zugesetzt. Welche Auswirkung synthetische Stoffe (Vitamine, Mineralstoffe, aber auch Konservierungsstoffe) auf uns Lebewesen haben, ist viel diskutiert jedoch bis heute nicht bekannt.

Wir können nicht mit Gewissheit sagen, welchen Einfluss eine artgerechte, gesunde Ernährung auf die Gesundheit und das Verhalten unser Vierbeiner hat.
Aus meiner Sicht ist sie wichtig für das Abwehrsystem, die Sättigung und Zufriedenheit, gesunde Darmaktivität, Gelenke und Zähne, Vitalität bis ins hohe Alter.
„Modekrankheiten“ wie Allergien, Unverträglichkeiten, Erkrankungen der Gelenke, harnableitenden Organe sowie Bauchspeicheldrüse, hormonelle Dysfunktionen und Wachstumsstörungen können mit der Nahrung zusammenhängen.

Für meinen Hund ist wichtig, das ihm das Futter schmeckt, ihn satt und zufrieden macht, ihn beschäftigt und ihm eine Wahl lässt.

Meine Hunde bekommen Rohkost zu fressen und mögen ihr Futter gerne. Allerdings habe ich mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und weiß, dass die Zubereitung einer ausgewogenen Mahlzeit zeitintensiv ist, Disziplin und ein gewisses Fachwissen erfordert. Dieses Wissen vermisse ich jedoch in vielen „BARF-Kreisen“, würde es mir jedoch für die Gesundheit unserer Hunde wünschen. Deshalb lehnen viele Tierärzte diese Form der Fütterung auch ab oder sind skeptisch eingestellt.

Sie sind neugierig geworden? Gerne beraten wir Sie und überprüfen das Futter ihres Vierbeiners auf dessen Ausgewogenheit.